Molekularbiologischer Nachweis von sexuell übertragbaren Erregern

Seit einigen Wochen führen wir die molekularbiologische Multiplexdiagnostik (PCR) von sexuell übertragbaren Erregern durch. Damit verbessert sich die Diagnostik hinsichtlich des Erregerspektrums, der Sensitivität, der Spezifität und der Zeit bis zum Vorliegen des Befundes deutlich. Nach Hinweisen von Ihnen, unseren Einsendern, haben wir unser Vorgehen folgendermaßen angepasst:

Jedes relevante Untersuchungsmaterial (z. B. Abstriche von Urethra, Cervix, Vagina) wird zusätzlich in einem Ansatz mittels Multiplex-PCR auf folgende Erreger untersucht:

• Chlamydia trachomatis
• Neisseria gonorrhoeae
• Mycoplasma genitalium
• Trichomonas vaginalis

Die mit unserem Testkit außerdem nachweisbaren Erreger Mycoplasma hominis, Ureaplasma urealyticum und Ureaplasma parvum werden ausschließlich auf Wunsch (bitte auf dem Überweisungsschein vermerken bzw. order/entry anfordern!) ebenfalls auf dem Befundbericht ausgewiesen.

Darüber hinaus bleibt die kulturelle Anzucht relevanter Erreger auch weiterhin Bestandteil der mikrobiologischen Diagnostik. So werden z. B. Neisseria gonorrhoeae, Gardnerella spp., Candida spp. oder andere Erreger weiterhin angezüchtet.

Die kulturelle Anzucht von Erregern wie N. gonorrhoeae ermöglicht eine Empfindlichkeitsbestimmung, die aufgrund steigender Resistenzraten vor Antibiotikatherapie dringend empfohlen wird. Das Antibiogramm beinhaltet die Empfindlichkeit gegenüber Ceftriaxon, Cefixim, Ciprofloxacin sowie Azithromycin und Doxycyclin.

Bei Nachweis eines oder mehrerer Erreger aus dem vorgestellten Panel geben wir Ihnen mit dem Befundbericht Empfehlungen zur Einschätzung der Krankheitsrelevanz des Erregers sowie zu möglichen Therapie-Optionen. Diese richten sich häufig auch danach, ob ein oder mehrere Erreger nachgewiesen wurden, sowie nach der Resistenzsituation.

Jetzt neu!

Aufgrund der hohen Resistenzrate gegenüber Azithromycin bei Mycoplasma genitalium bieten wir in Kooperation mit dem Konsiliarlabor für Mykoplasmen am Universitätsklinikum Dresden die kostenfreie molekularbiologische Resistenzbestimmung gegenüber Makroliden (z. B. Azithromycin) und Chinolonen (z. B. Moxifloxacin) im Rahmen einer epidemiologischen Untersuchung an.

Diese vollständige kurative Untersuchung auf STI-Erreger ist ausschließlich aus Abstrichen mit Flüssigmedien (Cliniswab) möglich. Aus einem Cliniswab-Röhrchen werden sowohl die PCR als auch die kulturelle Anzucht durchgeführt. Aptima-Spezialröhrchen sind hierfür nicht verwendbar.

Hinweis: Präventive molekularbiologische Untersuchungen von Erststrahlurin auf Chlamydia trachomatis im Rahmen von Empfängnisregelung, Mutterschaftsvorsorge oder Schwangerschaftsabbruch werden wie bisher ausschließlich aus den Aptima-Spezialröhrchen durchgeführt.

Lagerung

• Urinproben bis zur Abholung im Kühlschrank
• Abstriche bei Raumtemperatur

Abrechnung

Die kulturelle und molekularbiologische Untersuchung auf sexuell übertragbare Erreger sowie die kulturelle Empfindlichkeitsbestimmung sind Kassenleistungen, die bei Angabe der Ausnahmekennziffern 32004 und 32006 das Laborbudget nicht belasten.

Download